FAQ
Warum schreit ihr?
Wir schreien in dem Moment, in dem wir den anderen mit der Trainingswaffe treffen - nicht vorher und nicht nachher. Beim Schreien aus dem Bauch heraus wird die Körpermitte angespannt - das führt zu mehr Kontrolle über die Waffe am Ende des Schlages. Für jedes Schlagziel gibt es einen anderen Kampfschrei. Das ist eines der Zeichen für die Schiedsrichter in einem Wettkampf, dass der Kämpfer keinen Zufallstreffer gelandet hat, sondern eine gewollte Attacke. Außerdem kann das Schreien einem Kämpfer helfen, sich selbst zu motivieren und manchen Gegner sogar einschüchtern. Auch bei vielen anderen Kampfsportarten wird im Moment des Treffens geschrien.
Aus was besteht die Trainingswaffe?
Der Griff ist aus Holz, das gebogene Stück aus Bambus. Die Form der gesamten Waffe imitiert die historische Waffe Naginata - einer Art Schwertlanze mit einem Holzgriff, einer geschwungenen Metallklinge und (oft) mit einer Metallspitze am anderen Ende.
Tut das weh?
Nein. Beim Naginata darf man nur die Körperstellen angreifen, an denen die Schutzausrüstung sitzt (Kopf, Kehle, Bauch, Handgelenke, Schienbeine). Außerdem wird in der Regel nur mit dem nachgiebigen Bambus-Teil der Trainingswaffe angegriffen. Aber natürlich kann - wie bei jedem anderen Sport - auch was schief laufen. Dann kann es schon mal einen blauen Fleck z.B. am Knie oder am Unterarm geben.
Braucht man Vorerfahrung, um Naginata zu machen?
Nein. Wichtig ist nur, dass man Spaß an der Bewegung hat.
Habt ihr bunte Gürtel wie bei anderen Kampfsportarten, z.B. Judo?
Mit den Gürteln werden verschiedene Erfahrungsstufen (Graduierungen) kenntlich gemacht, die durch Prüfungen nachgewiesen werden. Prüfungen gibt es auch im Naginata – aber bunte Gürtel haben wir nicht. Wer die Graduierung eines Naginata-Kämpfers wissen möchte, muss ihn danach fragen.
Wie viele Gruppen gibt es in Deutschland, die Training für den Wettkampfsport Naginata anbieten?
Es sind fünf Gruppen (Stand August 2019). Die Gruppen sind in Mainz, Berlin, Leverkusen und Potsdam.
Wie funktioniert der Wettkampf?
Es gibt mehrere Wettkampf-Disziplinen. Die häufigsten sind Engi und Shiai.
Beim Engi treten zwei Paare gegeneinander an. Die Kämpfer zeigen mit ihrem Partner festgelegte Abfolgen von Attacken und Kontertechniken. Das Paar, das die beste Technik, den größeren Kampfwillen und das bessere Zusammenspiel zeigt, gewinnt.
Das Shiai ist ein Kampf eins gegen eins. Beide Sportler tragen eine Schutzausrüstung und versuchen, einen gültigen Treffer zu platzieren. Dabei gilt: Nicht jeder Treffer ist ein Punkt. Die Schwierigkeit besteht vor allem darin, dass ein Kämpfer etliche Kriterien erfüllen muss, um einen Punkt zu bekommen. Dazu zählen zum Beispiel, dass er nur mit einem ganz bestimmten Bereich der über zwei Meter langen Waffe treffen darf. Ebenso gehört zu den Kriterien, dass der Kämpfer seine Technik ausreichend sauber ausgeführt hat und ein deutlich hörbarer Kampfschrei im Moment des Treffens.